Erste Erwähnung von Weinberg

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Schon im 13. Jahrhundert stand auf dem Felssporn oberhalb Kefermarkt ein festes Haus (Burg). Ein ähnlicher Bau stand im Gemeindegebiet von Kefermarkt auf dem Turndobel oder in der Gemeinde Lasberg auf dem Buchberg. Während der Renovierungsarbeiten im Schloss Weinberg stieß man auf große quarderförmige Mauersteine aus Granit im Keller der Nordseite des östlichen Zentralgebäudeteiles. Das Torbogengewände in diesem Raum könnte zum Eingang in die romanische Burg gehört haben. Neben diesem Rundbogen war noch die Lichternische mit Holzrahmen zum Abstellen oder Abtöten der Leuchter zu erkennen. Prof. Obergottsberger erkannte den romanischen Bau der alten Burg und veranlasste, dass Quardersteine aus dieser Zeit vor der Burgmauer im Burgraben sichtbar erhalten blieben.

Was sagen die überlieferten Urkunden dazu. Auf einer Urkunde vom 7. Juni 1274, es geht um die Übergabe des erblichen Patronatsrechtes der Kirche zu Haidershofen an das Kloster Gleink, finden wir unter den Zeugen an eher unbedeutender Stelle einen „wulfingus des Weinberge“. Es wäre dies die erste urkundliche Erwähnung von Weinberg. Vor ihm stehen bedeutendere Männer wie der Landrichter Ulrich von Kapellen oder ein „Duringus piber“.

Am 27. Jänner 1275 steht nochmals „Wulfingus de Weinperch“ unter den Zeugen auf einer Urkunde. Wieder stehen vor ihm die Herren Ulrikus de Kapeller, Duringus und Arnoldus Piber und andere bedeutendere Herren. Es ist wohl mit Sicherheit anzunehmen, dass mit dieser Nennung von Weinberg, das Gebiet südlich von Freistadt gemeint ist. In diese Zeit fällt auch die Ausgliederung von Weinberg aus der Herrschaft Freistadt. König Rudolf von Habsburg übernimmt das Land von König Ottokar, den er in der Schlacht bei Dürnkrut und Jenspeigen besiegte und setzt seinen Sohn Albrecht als Landesfürsten ein. 1282 wird der junge Otto II. von Zelking Burghauptmann (Verwalter) von Freistadt. Möglicherweise bekam auch er schon für seine Verdienste Burglehen von Weinberg. Weitere Burglehen von Weinberg hatten die Piber inne und auch die Wildungsmauer, welche aus einem Gebiet östlich von Wien kamen und in Neumarkt Besitzungen hatten. Im späteren 14. Jahrhundert verkauften sie ihre Lehensanteile an die Zelking. Die Piber hatten im 13. Jahrhundert zahlreiche Besitzungen im Mühlviertel, verloren aber an Bedeutung, mussten verkaufen und nur mehr Ort- oder Flurnamen künden von diesem Geschlecht.

Dr. Edith Frimmel